Durch den demografischen Wandel leben gerade in den Dörfern immer mehr Menschen, die Unterstützung und besondere Wohnformen benötigen. Für sie entwickelt die Joseph-Stiftung gemeinsam mit dem Caritasverband 2009 die Stiftung „In der Heimat Wohnen“. Es war schlicht nicht möglich, überall auf dem Land verteilt alters- oder behindertengerechte Wohnungen zu bauen und für die Betreuung zu sorgen. Das neue Modell richtet sich an Menschen, die ihre Heimat nicht verlassen und dennoch möglichst selbstbestimmt leben möchten.
„In der Heimat wohnen“ erfüllt einige zentrale Anforderungen: Der Wohnraum ist barrierefrei und in guter zentraler Lage. Bei Bedarf können professionelle ambulante und hauswirtschaftliche Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. So weit als möglich soll zudem das soziale Miteinander gefördert werden: Joseph-Stiftung und Caritas bemühen sich mit ihren Angeboten darum, lebendige Nachbarschaften zu stärken und die Personen und Institutionen vor Ort zu vernetzen, etwa durch ein aktives Quartiersmanagement.
Als praktikable Lösung erweisen sich kleinere Wohnanlagen mit durchschnittlich zehn bis zwölf barrierefreien Wohneinheiten, teilweise mit angegliederten Betreuungseinrichtungen sowie einer Caritasstelle oder Behindertenwerkstatt. Sie sind in kleinstädtischen Zentren angesiedelt worden, nah beim heimatlichen Dorf gelegen.
Das Wohnmodell ist erfolgreich und mittlerweile an zwölf Standorten im Erzbistum Bamberg in unterschiedlichen Größen realisiert worden, von Teuschnitz im Norden bis Lehrberg im Südwesten. Während die Joseph-Stiftung das Projekt anstieß und verwaltet, wird später als Verwaltungs-, Eigentümer- und Betreibergesellschaft die „In der Heimat wohnen GmbH & Co. KG“ gegründet, in der neben der Joseph Stiftung und dem Caritasverband auch das Erzbistum Bamberg als Gesellschafter vertreten ist. „In der Heimat wohnen“ spielt zwar nur eine relativ kleine Rolle bei der Joseph Stiftung, ist aber auch eine Investition in die Zukunft der Region Franken und in das Gebiet der Erzdiözese.