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#42

Saubere Energie im historischen Ensemble

An den Oberen Mühlen baut die St. Joseph-Stiftung ab 1979 ein Kraftwerk und erzeugt selbst Energie.

#Bewahrend #Innovativ

Selbst Energie zu erzeugen liegt 1979 im Trend. Die Ölpreiskrisen 1973 und zum Ende der 1970er Jahre haben gezeigt, wie abhängig die Industrieländer von Erdöllieferanten sind. Die St. Joseph-Stiftung will beim Umbau des Mühlenviertels aber nicht nur ein eigenes Kraftwerk bauen, sondern setzt sich ein großes Ziel: „Bereitstellung der saubersten Energie, die möglich ist, mit einem Beitrag zum Umweltschutz und zur Denkmalpflege in Bamberg“.

Zeitgleich mit den Wohnungen für Studierende baut sie ein modernes Wasserkraftwerk, das die Apartments mit Wärme und Strom versorgt. Das Kraftwerk befindet sich unter der Wasseroberfläche, um das einheitliche Bild der denkmalgeschützten Mühlen nicht zu beeinträchtigen. Die Erzeugung emissionsfreier Energie hat für den Denkmalschutz noch eine weitere Bedeutung: Weil das Heizen mit Öl die Sandsteinfassaden der alten Gebäude angreift, hilft Wasserkraft dabei, die historischen Gebäude zu bewahren.

Das Kraftwerk wird 1983 fertiggestellt und produziert mit drei Turbinen rund 270 Kilowatt Strom pro Stunde – damit lassen sich etwa 1.000 Haushalte emissionsfrei versorgen. Das Werk gilt damals als eine der innovativsten und modernsten Anlagen in Europa und versorgt nicht nur die Studierendenwohnungen mit Energie. Über ein Fernwärmenetz wird die Wärme auch an öffentliche Gebäude, wie etwa die Universität, weitergeleitet.

1990 ist die Joseph-Stiftung bereits der zweitgrößte Fernwärmeversorger in Bamberg. Das Wasserkraftwerk vereinbart Umwelt- und Denkmalschutz und ist damit bis heute ein gelungenes Beispiel für zukunftsweisende Energieversorgung. Die Joseph-Stiftung stellt ihre Innovationsfähigkeit unter Beweis, Energieeffizienz ist beim Bauen und Verwalten von Immobilien ein Zukunftsthema.