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#16

Administration und Organisation – die Anfänge

Nach Jahren der Improvisation bezieht die St. Joseph-Stiftung Büroräume in einem Neubau in der Bamberger Hirtenstraße.

#Wirtschaftlich

Als die St. Joseph-Stiftung ab 1948 ihre ersten Häuser bauen lässt, wird noch improvisiert. Der zum ersten Vorsitzenden bestellte Studienrat Hans Birkmayr arbeitet zunächst in seiner Wohnung, manche Besprechung findet in der Gaststätte „Fäßle“ statt. Erst 1950 kommt die Stiftung mit ihren ersten Mitarbeitenden in Büroräumen in der Pfisterstraße unter. Die sogenannte Administration findet dort in zwei Wohnungen und mehreren Kellerräumen Platz – jedoch nur übergangsweise. 1953 beschäftigt die Stiftung bereits 38 Personen, 1955 bezieht sie einen Neubau in der Hirtenstraße 19, wo schnell eine organisatorische Struktur entsteht.

In der technischen Abteilung kümmert sich jeweils ein Architekt um die Gebiete Nord und Süd, weitere Planer, Techniker und Kaufleute kommen hinzu. Stenotypistinnen erledigen die Korrespondenz, das Klappern der Schreibmaschinen hallt in den Räumen wider.

Die Abläufe sind eingespielt: Sogenannte Außenarchitekten übernehmen die Planung, die Stiftung schließt Verträge über Grundstückskäufe und die
Finanzierung ab. Die Vermögensverwaltung der Stiftung übernimmt auch die Vermietung: von der Auswahl über die Festlegung des Mietpreises bis zur Wohnungsübergabe. Eine sogenannte Rentabilitäts-Kartei ist angelegt, um alle Kosten zu überwachen, der Hauptbuchhalter führt mit zwei Kolleginnen die Kontenpläne.

Rund 50 Mitarbeitende, etwa zur Hälfte Männer und Frauen, haben viel zu tun, denn die St. Joseph-Stiftung hat Mitte der 1950er Jahre bereits mehr als 4000 Wohneinheiten realisiert, viele weitere sind in der Planung. Täglich sind mindestens 150 Briefe zu öffnen, 30 bis 40 Besucher zu empfangen und mehr als 100 Telefonanrufe von der Zentrale weiterzuleiten. Die Stiftung arbeitet inzwischen mit rund 30 Vertragsarchitekten und rund 500 (Handwerks-) Unternehmen zusammen. Während die eigenen Architekten sich mit den Handwerkern abstimmen, fällt in der Verwaltung auch die Korrespondenz an. Im Umgang mit Mietern sei Geduld gefragt, wenn „sie in gut gemeinten, langen Briefen alle ihre Sorgen vortragen und davon befreit sein wollen."