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#43

„Wirtschaftlich arbeiten – sozial handeln“

Als die gesetzlichen Regeln für die Gemeinnützigkeit im Wohnungsbau auslaufen, definiert sich die St. Joseph-Stiftung neu.

#Wirtschaftlich #Innovativ

Zum 1. Januar 1990 läuft das Gesetz über die Gemeinnützigkeit im Wohnungsbau aus. Es gilt als überflüssig und ist in den Jahren zuvor durch Skandale und Betrug immer mehr in die Kritik geraten. Die St. Joseph-Stiftung hat zwar von den Vergünstigungen beim öffentlich geförderten Bauen profitiert, sah sich aber auch unternehmerisch eingeschränkt.

Die kirchlich-soziale Ausrichtung bleibt für die Stiftung ohnehin erhalten. „Wirtschaftlich arbeiten – sozial handeln!“ gibt sie nun als Leitwort aus. Sie möchte Aufgaben übernehmen – wie Bauprojekte außerhalb des Wohnungsbaus oder ein stärkeres Engagement bei der Wohnungsverwaltung –, die ihr als gemeinnütziges Unternehmen verwehrt waren. Nun wird sie weitere Tochterunternehmen gründen, ihre Leistungen ausdehnen und sich unternehmerisch weiterentwickeln. Wohnung bleibt für sie aber ein existenzielles Gut, das „nicht allein den Marktgesetzen unterworfen“ sein sollte.


Die Stiftung bekennt sich ausdrücklich zur sozialen Verantwortung im Rahmen ihres Stiftungsauftrags. Ihre Ausrichtung drückt sich in der Umbenennung aus: Aus dem „gemeinnützigen“ wird das „kirchliche“ Wohnungs- und Siedlungsunternehmen.

Die St. Joseph-Stiftung setzt sich eigene Regeln, schließt zum Beispiel eine spekulative Haus- und Grundstücksbewirtschaftung aus. Auch die Preisgestaltung beim Verkauf von Eigentum entspricht weiter dem Förderauftrag, folgt also sozialen Kriterien. Die Neubestimmung des eigenen unternehmerischen Handelns mündet in das Wertemodell, das bis heute gilt. Sinnstiftendes Handeln, das wirtschaftlich, bewahrend, innovativ und kirchlich-sozial orientiert ist, bestimmt die Arbeit der Stiftung.