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#11

Die Geigenbauersiedlung

In einer Siedlung in Bubenreuth bei Erlangen finden Geigenbauer Wohnraum und Werkstätten.

#Innovativ #Bewahrend

Instrumentenwerkstatt in Bubenreuth
Die Schönbacher Geigenbauer fanden in Bubenreuth nicht nur Wohnraum, sondern auch Werkstätten, um Instrumente zu fertigen.

Ein traditionsreiches Handwerk aus Böhmen nach Franken zu verpflanzen – dies gelingt der St. Joseph-Stiftung ab 1948. Das Know-how aus Schönbach, dem heutigen Luby in Tschechien, droht verloren zu gehen, als Geigenbauer – überwiegend Sudetendeutsche, die als Minderheit in der Tschechoslowakei lebten – fliehen und ihr Glück in Westdeutschland suchen. Der Erlanger Landrat Wilhelm Hönekopp möchte sie in Bubenreuth ansiedeln und gewinnt die St. Joseph-Stiftung als Bauherrn für die Siedlung.

Nach drei Jahren Bauarbeit sind die ersten 300 Wohnungen und Werkstätten 1952 fertig. Es sind rund 300 Fachkräfte beschäftigt, die fräsen, drechseln, leimen und die Instrumente mit Gold und Perlmutt verzieren. Die St. Joseph-Stiftung ist stolz, sie habe beigetragen zum „Neuerstehen eines altehrwürdigen, kunstvollen Handwerks“. Im September 1957 kommt prominenter Besuch: Bundeskanzler Konrad Adenauer besichtigt die Siedlung.

Susanne Lang, Verein Bubenreutheum e.V. über die Geschichte der Geigenbauersiedlung.